Auch wenn die Eheleute schon lange geschieden sind und eine
Unterhaltsvereinbarung getroffen haben, nach der auf Dauer Unterhalt gezahlt
werden muss, ist beim Eintritt des Rentenalters eine Begrenzung oder Befristung
möglich, wenn der Berechtigte eine eigene Rente erhält. Dies hat jetzt der BGH
entschieden.
(BGH Urteil vom 29.06.2011 AZ:
XII ZR 157/09)
Der Vermieter darf nicht mehr in jedem Fall Schönheitsreparaturen vom Mieter
verlangen. Eine Klausel, mit der der Vermieter nach einem starren Fristenplan
Schönheitsreparaturen verlangt, ist unwirksam, befand der Bundesgerichtshof.
Wenn der Mieter trotzdem Schönheitsreparaturen ausgeführt hat, hat er gegen den
Vermieter einen Anspruch auf Erstattung der hierfür angefallenen Kosten. Dieser
Anspruch verjährt innerhalb von sechs Monaten ab Rückgabe der Mietsache.
(BGH Urteil vom 27.5 2009 AZ:
VIII ZR 302/07)
vgl. auch
(BGH Urteil vom 5.4 .2006 AZ:
VIII ZR 178/05)
Wer durch einen Verkehrsunfall, bei dem der andere Fahrerflucht begangen hat,
geschädigt ist, kann grundsätzlich auch die Belohnung, die er an einen
Hinweisgeber bezahlen musste, verlangen. Die Kosten müssen aber im Verhältnis
zur Höhe des Schadens stehen. Ein Geschädigter hatte sich mit einem Hinweisgeber
auf einen Betrag von 1.000 € geeinigt. Die Kosten an dem vom
geflüchteten Unfallfahrer beschädigten Gartenzaun betrugen ca. 750 € und
der Geschädigte hatte eine Belohnung in Höhe von 1.000 € ausgesetzt.
Dies war dem Amtsgericht Lemgo im Verhältnis zum Schaden zu hoch.
(AG Lemgo Urteil vom 20.10.2010, AZ:
20 C 192/10 )
Wenn Eltern ein Haus an Kinder verschenkt haben, tritt oftmals das Problem auf,
dass die Eltern später sozialhilfebedürftig werden. Das Sozialamt verlangt in
diesen Fällen, dass die Schenkung von den Eltern zurückgefordert wird. Nach §
529 BGB ist dies nicht mehr möglich, wenn 10 Jahre zwischen der Schenkung und
dem Eintritt der Bedürftigkeit verstrichen sind. In der Vergangenheit wurde
immer wieder behauptet, dass die Frist erst mit der Eintragung des Grundbuchs zu
laufen beginnt. Die Richter des BGH haben dagegen entschieden, dass die Frist
bereits mit dem Eingang des Antrags auf Eintragung der Rechtsänderung beim
Grundbuchamt beginnt. Wenn der Schenker innerhalb von 10 Jahren danach nicht
bedürftig geworden ist, kann die Schenkung weder vom Schenker persönlich, noch
durch das Sozialamt zurückgefordert werden. Auch ein lebenslanges Nutzungsrecht
des Schenkers hemmt den Lauf der 10 Jahresfrist nicht.
(BGH Urteil vom 19.07.2011, AZ:
X ZR 140/10)
Wenn ein Ehepartner während der Ehe durch unfallfreies Fahren einen
Schadensfreiheitsrabatt bei der Versicherung des anderen Ehepartners
erwirtschaftet hat, ist der andere Ehepartner bei der Trennung möglicherweise
verpflichtet, den Schadensfreiheitsrabatt auf den tatsächlichen Fahrer zu
übertragen entschied das OLG Hamm.
(OLG Hamm, Urteil vom 13.04.2011 AZ:
8 W F 105/11)
Kosten eines Zivilprozesses können jetzt steuerlich abzugsfähig sein.
Voraussetzung ist allerdings, dass die beabsichtigte Rechtsverfolgung Aussicht
auf Erfolg hat und nicht mutwillig erscheint. Der Bundesfinanzhof hat hier seine
Rechtssprechung zugunsten des Steuerzahlers geändert.
(Bundesfinanzhof Urteil vom 12.05.2011, AZ:
VI R 42/10)
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